Das Kommende Denken |
(Post-)Kolonialismus und französische Theorie
Gespräch mit
Iris Därmann | Onur Erdur | Michaela Ott
Die sogenannte French Theory hat sowohl eine verschüttete koloniale Vergangenheit als auch eine ausgeblendete postkoloniale Gegenwart. Einerseits sind viele ihrer Begriffe, Denkansätze und Konzepte – die Theorien der Differenz und der Dekonstruktion, Analysen der Macht, Ambivalenzen des Selbst, das Denken des Außen, die Subversion von Sinn – vom Leben ihrer Protagonist*innen an der Peripherie des zerfallenden französischen Kolonialreiches inspiriert, also dort, wo die Brüche und Inkonsistenzen Europas unmittelbar erfahrbar waren und sichtbar wurden. Andererseits hatte diese philosophische Auseinandersetzung mit kolonialen Situationen und Räumen ihre epistemologischen Grenzen, auf die die postkoloniale Kritik aufmerksam macht: Das ursprünglich von den französischen Theorien selbst aufgeworfene Problem des Eurozentrismus sei von ihren Urheber*innen nie wirklich überwunden worden; man habe zwar theoretisch von Differenz und Alterität gesprochen, aber das reale Unrecht des Kolonialismus aus methodischer Farbenblindheit und philosophischer Taubheit schlichtweg übersehen oder ausgeblendet.
Mit Michaela Ott (Welches Außen des Denkens?, Turia + Kant 2018), Onur Erdur (Schule des Südens, Matthes & Seitz Berlin 2024) und Iris Därmann sprechen wir über dieses oft übersehene Erbe des französischen Denkens.
Wann
26. Februar 2025,
19:30 Uhr
Wo
diffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Sprache/n
- Deutsch
Eintritt frei
Alle unsere Veranstaltungen sind kostenlos zugänglich.
Über uns
Die sogenannte French Theory hat sowohl eine verschüttete koloniale Vergangenheit als auch eine ausgeblendete postkoloniale Gegenwart. Einerseits sind viele ihrer Begriffe, Denkansätze und Konzepte – die Theorien der Differenz und der Dekonstruktion, Analysen der Macht, Ambivalenzen des Selbst, das Denken des Außen, die Subversion von Sinn – vom Leben ihrer Protagonist*innen an der Peripherie des zerfallenden französischen Kolonialreiches inspiriert, also dort, wo die Brüche und Inkonsistenzen Europas unmittelbar erfahrbar waren und sichtbar wurden. Andererseits hatte diese philosophische Auseinandersetzung mit kolonialen Situationen und Räumen ihre epistemologischen Grenzen, auf die die postkoloniale Kritik aufmerksam macht: Das ursprünglich von den französischen Theorien selbst aufgeworfene Problem des Eurozentrismus sei von ihren Urheber*innen nie wirklich überwunden worden; man habe zwar theoretisch von Differenz und Alterität gesprochen, aber das reale Unrecht des Kolonialismus aus methodischer Farbenblindheit und philosophischer Taubheit schlichtweg übersehen oder ausgeblendet.
Mit Michaela Ott (Welches Außen des Denkens?, Turia + Kant 2018), Onur Erdur (Schule des Südens, Matthes & Seitz Berlin 2024) und Iris Därmann sprechen wir über dieses oft übersehene Erbe des französischen Denkens.
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